In der letzten Woche, an einem Nachmittag nach Büroschluss, habe ich mich spontan dazu entschlossen, einmal nicht gleich nach Hause zu fahren sondern mir noch ein bisschen Zeit in meiner Heimatstadt München zu vertreiben. 🙂
Einfach mal schauen, welche Stimmung zu diesen Zeiten in der Innenstadt so vorherrscht. Erst habe ich ein wenig gezögert: in der gesamten Fußgängerzone/Innenstadt ist ja derzeit Maskenpflicht. Und wer ist schon Fan von Gesichtern ohne Lächeln!? Aber letztlich hat dann meine Unternehmenslust gesiegt. 🙂
Während ich in einem großen Kaufhaus reduzierte Handtaschen begutachtete, bemerkte ich eine „ältere“ Dame/Kundin, die genau beobachtete, welche Taschen ich in die Hand nehme. Sie war immer gerade da, wo sie mich genau sehen konnte und schaute immer wieder, nicht ganz unauffällig, zu mir herüber. Da ich gerade in Gesprächslaune war, zögerte ich nicht lange und habe sie angesprochen. Mir kam es vor, als ob Sie direkt darauf gewartet hat. Sie war sichtlich erfreut, dass sie jemand bemerkte und sie ansprach. 🙂
Jedenfalls habe ich nun gemeinsam mit dieser Dame mehrere Handtaschen nach Farbe, Größe, Material, Funktionalität etc. begutachtet und ich habe Ihr bei Ihrer Entscheidungsfindung, welche Tasche sie sich leisten soll, geholfen. Sie ist dabei sichtlich aufgeblüht und wurde immer gesprächiger. Beim Abschied hat Sie sich tausendmal bei mir bedankt und immer wieder betont, was für eine nette Frau ich sei. Sie wollte mich gar nicht gehen lassen. Dabei habe ich doch einfach nur mit Ihr gesprochen, sonst gar nichts! Am liebsten hätte ich sie untergehakt und wäre mit Ihr eine Tasse Tee/Kaffee trinken gegangen … (aber leider sind ja derzeit alle Cafés und Restaurants geschlossen). 🙁
An diesem Wochenende, an dem sich der Herbst noch einmal von seiner schönsten Seite zeigte, habe ich einen Ausflug in die Natur gemacht. Das tut mir derzeit mehr denn je gut, um einen freien Kopf zu bekommen. Dabei ließ ich auch die Begegnung mit der „älteren“ Dame noch einmal Revue passieren. Dieses ungeplante Begegnung im Alltag hat mir – und ich glaube, besonders auch dieser Frau – sehr gut getan. Für mich war das – nicht zum ersten Mal – wieder einmal eine Bestätigung, wie wichtig und belebend es für uns Menschen ist, soziale Kontakte zu haben.
Ich selbst arbeite in einem Beruf, in dem ich mit vielen Menschen zu tun habe. Diese, vermutlich einsame Frau, geht wahrscheinlich hinaus, um mal Leute zu sehen. Wie einfach ist/wäre es für Jeden von uns, Freude zu bereiten!? Mitmenschen zu bemerken und wahrzunehmen. Einfach nur auf sie zuzugehen!? Mit Ihnen zu reden, Hilfe anzubieten!? Versucht es doch einfach einmal. Es ist so leicht! Das erfüllende Gefühl, jemandem eine Freude gemacht zu haben, wird es Euch danken. 🙂 Das schöne dabei ist noch: Um diese Freude zu bereiten, braucht Ihr nicht 1 Cent! 😉
Probiert es doch einfach einmal aus: Nur ein bisschen die Augen offen halten und Eure Mitmenschen bewusst wahrnehmen. Ihr werdet Viele entdecken, denen Ihr durch kleine menschliche Aufmerksamkeiten Freude schenken könnt.
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Eure Bavarian Lady / Helga
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Über mich – Teil 2
