(*) Werbung (unbezahlt), da Markennennung
Heute gibt es für euch eine leckere Rezeptanleitung für einen saftigen Rhabarberkuchen. Ein Blechkuchen mit Hefeteig. Mein absoluter Lieblingsblechkuchen!
Für mich als Kind war Rhabarber immer Obst. Wir hatten Unmengen davon im Garten. 🙂 Allerdings haben wir als Kinder ziemlich schnell festgestellt, dass dieses Gewächs so überhaupt nicht zum Naschen geeignet ist. 🙁 Einfach nur furchtbar sauer und gar nicht so süß, wie die Erdbeeren, die zur gleichen Zeit reif waren. Da musste meine Mama also keine Sorge haben, dass kein Rhabarber zur Ernte mehr übrig ist – ganz im Gegensatz zu den Erdbeeren … 😉
Meine Mama hat aus dem Rhabarber immer ein süßes Kompott gekocht. Oder den Rhabarber zusammen mit den Erdbeeren zu leckerer Marmelade verarbeitet. 🙂 Also alles, was man eigentlich mit Obst zubereitet. Später habe ich dann jedoch mal nachgelesen, dass Rhabarber botanisch dem Gemüse zugeordnet wird. Das erklärt sich daher, dass nicht der Fruchtstand – die großen Blätter – sondern die Stängel gegessen werden.
Aber im Grunde ist es egal ob Obst oder Gemüse. Ich freue mich in jedem Jahr auf die Rhabarberzeit! Ich kann es kaum erwarten, meinen Geburtstagsgästen (ich habe im Mai Geburtstag) diesen süßen Rhabarberkuchen mit Hefeteig zuzubereiten. Auch mein Besuch freut sich immer wieder auf diesen leckeren, nicht ganz alltäglichen Blechkuchen.
Für diejenigen von Euch, denen Rhabarber generell zu sauer ist, ist dieses Rezept eine wirklich passende Variante. Bei diesem Rhabarberkuchen-Rezept wird der Hefeteig mit süßem Marzipan bedeckt, bevor der Rhabarberbelag darauf kommt. Dadurch wird der säuerliche Geschmack des Rhabarbers wunderbar überdeckt und außerdem verhindert die Marzipanplatte das durchweichen des Kuchenbodens. Dieser Rhabarberkuchen ist zwar etwas aufwendig (was Rezepte mit Hefeteig und Obstbelag so an sich haben) aber dafür werdet Ihr viele Komplimente einheimsen. Selbst mein Papa – ganz ungewöhnlich für ihn – bringt da mal ein Lob über die Lippen. 🙂
Rezept Saftiger Rhabarberkuchen – So gehts:
Zutaten für den Hefeteig:
500 g Mehl – 30 g Hefe – 80 g Zucker – 1 Päckchen Vanillezucker – 1/4 l Milch – 50 g Butter – 1/2 TL Salz
Zutaten für den Belag:
200 g Marzipanrohmasse – 150 g Puderzucker – 1 EL Rum – 1 1/2 kg Rhabarber
Zum Bestreichen:
1 Eigelb – 1 EL Dosenmilch
Zum Bestreuen:
Hagelzucker (nach Belieben)
Als erstes den Rhabarber putzen und in Stücke schneiden. Mit einer Tasse Wasser 10 Minuten dünsten und in einem Sieb abtropfen lassen.
Für den Hefeteig:
Mehl, zerbröckelte Hefe, Zucker, Vanillezucker in eine Schüssel geben und vermengen.
Milch mit Butter erwärmen, über die durchgerührten Zutaten geben und alles durchrühren. Gebt nicht zu viel Salz hinzu, weil dieses den Gärprozess der Hefepilze hemmt. Ich rühre immer alles nur kurz mit dem Teigschaber durch und knete dann mit der Hand weiter. Dann merkt Ihr schon, wie der Teig bereits nach kurzer Zeit schön geschmeidig wird. – Erinnert mich immer an die Geschichte von Wilhelm Busch aus meiner Kindheit: “Max und Moritz – eine Lausbubengeschichte in sieben Streichen “Sechster Streich” 🙂 … – Natürlich könnt Ihr auch einen elektrischen Knethaken verwenden. Wenn sich der Teig vom Schüsselrand löst ist er genau richtig.
Dann mit etwas Mehl bestäuben und mit einem Geschirrtuch bedecken (ich gebe den Deckel auf meine klassische Tupperschüssel*, auch genannt “Pengschüssel”, die eines der ersten Tupperwareprodukte* ist und die die Hausfrau auch schon vor 60 Jahren benutzt hat.) An einem warmen zugfreien Ort gehen lassen. Heute stelle ich den Teig aufs Fensterbrett hinter die Scheibe und lasse ihn von der Sonne anscheinen. (Im Winter geht’s auch im Wasserbett unter der Bettdecke 🙂 ) In kürzester Zeit macht es “peng” und der Deckel springt auf. Beim Küchentuch wölbt sich das Tuch wie ein Berg nach oben …
Jetzt den Teig nochmal gut durchkneten, wenn er sehr klebrig ist, nochmal etwas Mehl dazugeben. Deckel oder Küchentuch darauf – nochmal gehen lassen.
Während der Teig geht, knete ich die Zutaten für die Marzipanplatte mit der Hand zusammen.
Den in der Zwischenzeit aufgegangenen Hefeteig teile ich auf: 3/4 des Teiges werden ausgerollt und aufs Backblech gelegt. Ich rolle den Teig immer gleich auf der Backunterlage aus und gebe diese dann direkt aufs Backblech. Wer ohne Backunterlage bäckt, sollte das Backblech vorher gut einfetten.
Nun die Marzipanmischung dünn zu einer Platte ausrollen und auf den Hefeteigboden legen, so dass dieser komplett bedeckt ist. Wie schon gesagt, verhindert die Marzipanplatte das Durchweichen des Bodens. Evtl. mit einem kleinen Teigroller die Marzipanmasse bis in die Ecken verteilen. (Ist aber kein “Muss”.) Alles mit einem Küchentuch abdecken und nochmal ruhen lassen.
Währenddessen rolle ich den restlichen Hefeteig aus und radle mit einem Kuchenrädchen (Messer geht auch) Streifen aus.
Jetzt den vorbereiteten, gut abgetropften Rhabarber auf der Marzipanplatte gleichmäßig verteilen und die Hefestreifen in Gitterform darauflegen.
Eigelb und Dosenmilch miteinander verquirlen und das Gitter damit einpinseln.
Rein in den vorgeheizten Backofen. Schaut nach, was der Backhersteller empfiehlt oder nehmt Eure bisherigen Erfahrungswerte. Hefekuchen mit saftigem Belag … Ich nehme die unterste Ebene, wähle Ober-/Unterhitze und lasse den “Datschi” bei 200° ca. 30 Min. im Backofen.
Je nach Geschmack könnt Ihr den Kuchen nach dem Erkalten noch mit Hagelzucker bestreuen. Ich reiche ihn immer dazu, so kann jeder selbst entscheiden, wie süß er seinen Kuchen haben möchte. 🙂
Ich wünsche Euch gutes Gelingen und viel Spaß beim backen und beim Komplimente einheimsen. Ihr werdet sehen, Eure Mühe hat sich gelohnt 😉 .
Eure Bavarianlady
Wie ist der saftige Rhabarberkuchen gelungen? Wie ist der Blechkuchen bei Euren Gästen angekommen?
Habt Ihr Interesse an mehr Kuchenrezepten? Dann lasst es mich wissen! 🙂
Ich freue mich auf Euer Feedback zum Beitrag. Auch für Kritik bin ich offen contact@bavarian-lady.de
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Eure Bavarian Lady / Helga
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